WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 4/2022

Gas-Ersatz Der Glasindustriehersteller WiegandGlas darf seine Schmelzwannen in Großbreitenbach künftig mit Heizöl statt wie bisher nur mit Erdgas beheizen. Wie das Energieministerium mitteilte, wurde dafür die nötige immissionsschutzrechtliche Genehmigung erteilt. Energieministerin Anja Siegesmund hatte dem Unternehmen zugesagt, die Bürokratie bei der Umstellung von Anlagen auf ein absolutes Minimum zu senken. Mit einer Genehmigungsdauer von wenigen Tagen habe die Verwaltung gezeigt, was möglich ist, so die Ministerin. (tl) Wachstum geplant Der Erfurter Hersteller für mikroelektronische Bauteile X-Fab will in den kommenden Jahren stark wachsen. 2021 lag der weltweite Umsatz bei gut 650 Millionen Dollar. Im Jahr 2024 strebt das Unternehmen eine Milliarde Dollar an. Die Nachfrage nach Bauteilen des Unternehmens sei hoch. Etwa ein Drittel der weltweit verbauten Reifendruck-Sensoren stammten zum Beispiel aus Erfurt. Derzeit arbeiten in Erfurt 800 Menschen für X-Fab. (tl) Neuer Name Mit dem im Mai 2022 vollzogenem Umzug des Firmensitzes in den 100Millionen-Euro-Neubau inklusive 29 Meter hohem, vollautomatisiertem Hochregallager in Jena-Zöllnitz streicht die bisherige Büromarkt Böttcher AG nun auch offiziell den Namensteil „Büromarkt“ aus dem Firmennamen. Fortan baut der eCommerce- Spezialist seine Geschäfte unter dem Namen „Böttcher AG“ aus. (tl) Ausbau Die Micro-Hybrid Electronic GmbH baut ihren Standort Münchenbernsdorf im Landkreis Greiz zum Kompetenz-Zentrum für Gassensoren aus. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg die Nachfrage nach Gassensoren rasant an. Daher werde deren Produktion in Münchenbernsdorf im kommenden Jahr fast verdreifacht. Dazu soll in neue Anlagen investiert werden. Außerdem ist geplant, weitere Beschäftigte einzustellen. Die Gassensoren werden vor allem in der Umwelt- und Labortechnik genutzt, um die Gaskonzentration zu messen. (tl) Erfolgreich Der Sonneberger Modelleisenbahnhersteller Piko bleibt trotz großer Logistikprobleme in der Erfolgsspur. In den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres sei der Umsatz um drei Prozent gestiegen, sagte Geschäftsführer René Wilfer. Einbrüche habe es jedoch im Export gegeben. Das liege vor allem an den weltweiten Lieferproblemen für elektronische Bauteile. (tl) Zukunftsstrategie Das Bergbauunternehmen K+S arbeitet an einer Zukunftsstrategie für das hessisch-thüringische Kaliwerk Werra. Ziel sei, die Produktion langfristig wettbewerbsfähig zu machen und die ökologischen Lasten weiter zu reduzieren. Dazu will das Unternehmen das Produktangebot des Werks optimieren, indem es beispielsweise mehr granulierte Düngemittel oder weitere spezielle Produkte herstellt. Außerdem geht es darum, Produktionsabfälle zu reduzieren und Energie zu sparen. (tl) Ehrenurkunde Die Crefo Factoring Fulda-Erfurt-Magdeburg GmbH & Co. KG feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Geschäftsführer Bernd Hülsen (links im Bild) konnte dafür auch die Gratulation der IHK Erfurt entgegennehmen. Steffen Schulze, Leiter des Regionalbüros Erfurt, überreichte die Ehrenurkunde der Kammer. (tl) Neues Gewerbegebiet Die Stadt Hermsdorf kann jetzt die Erschließung ihres neuen Industriegebietes mit eigenem Autobahnanschluss planen. Bürgermeister Benny Hofmann zufolge soll auf 56 Hektar Großindustrie angesiedelt werden. Es handele sich dabei um die größte zusammenhängende Fläche in Thüringen. Das Thüringer Wirtschaftsministerium unterstützt die Erschließung nach seinen Angaben mit 16 Millionen Euro. Bis 2027 soll aus dem neuen Gewerbegebiet Hermsdorf Europas führender Standort für technische Keramik werden. (tl) Energiesorgen Bei der Thüringer Wirtschaft wächst die Sorge vor einem Ausfall russischer Energielieferungen. VWTVerbandssprecherin Ute Zacharias sagte, die ostdeutschen und Thüringer Firmen seien stärker als west- deutsche Unternehmen von russischem Gas und Öl abhängig. Am Ausbau erneuerbarer Energien müsse zwar festgehalten werden, allerdings müsse jetzt auch schnell gehandelt werden, um Wirtschaft und private Haushalte im Winter sicher mit Energie zu versorgen, so Zacharias gegenüber dem MDR. (tl) Thüringen 4 Fotos: Artalis/fotolia, Torsten Laudien REGIONALE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

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