WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 4/2022

18 Fotos: Goldbeck In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Art, wie wir arbeiten, grundlegend verändert. Das hat nicht nur Einfluss auf Kommunikation und Miteinander, sondern auch auf die Flächen, auf denen man sich dabei üblicherweise begegnete – die Büros. Aber wie geht man dieses Thema an? WIRTSCHAFTSSPIEGEL ist auf die Suche gegangen und bei einem Bauunternehmen fündig geworden, das den Selbstversuch unternommen hat. Wie können die Raumkonzepte der Zukunft aussehen? Neue Arbeitswelten „Unsere Ansprüche an die Arbeit verändern sich“, weiß Andreas Kiermeier, Leiter der Goldbeck-Niederlassung Thüringen. „Dies hat schon jetzt unsere Büroumgebung verändert.“ Zahlreiche Studien belegen, dass Beschäftigte zwar Gefallen an der Arbeit im Homeoffice gefunden haben, aber auch einiges vermissen, was sie nur im Büro bekommen. Dabei spielen insbesondere soziale Aspekte eine große Rolle. Vom direkten Austausch über die zufälligen Gespräche bis hin zu den gemeinsamen Mittagspausen – all das ist nur im Büro möglich. Auch die kreative Zusammenarbeit, zum Beispiel in Form von Brainstormings oder Workshops, gerät in der rein digitalen Arbeitswelt an ihre Grenzen. „Die meisten Beschäftigten wünschen sich deshalb eine flexible Mischung aus mobiler und Präsenzarbeit. Diese Erfahrung machen wir bei uns im Unternehmen und bekommen ähnliche Rückmeldungen auch von unseren Kundinnen und Kunden“, erklärt Kiermeier. Die Folge dieser Entwicklung: Klassische Schreibtischarbeitsplätze werden weniger, während die Kommunikationsbereiche zunehmen. „Mit einer reinen Umverteilung der Flächen ist es aber nicht getan“, so Kiermeier. „Die Büroflächen müssen insbesondere mit Blick auf New-WorkKonzepte auch mehr leisten.“ Der NewWork-Ansatz stammt aus den 1970er Jahren und geht auf den Philosophen Frithjof Bergmann zurück. Einer seiner zentralen Gedanken ist, dass es Menschen ermöglicht werden sollte, so zu arbeiten wie sie „wirklich, wirklich wollen“. „Das bedeutet zwangsläufig, dass es nicht mehr nur die eine Form von Arbeitsplätzen geben kann. Bereits jetzt werden verschiedene Bürokonzepte mit offen Flächen oder einer Mischung aus Andreas Kiermeier

RkJQdWJsaXNoZXIy NDE3NTI=