WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 4/2022

Neue Chancen am Güterverkehrszentrum Erfurt 31 Fotos: GVZ-Verein/Stadtarchiv Erfurt, Vitamin_B - stock.adobe.com …wir produzieren in Erfurt für schnelles Internet in Deutschland! Emtelle GmbH - An der Flurscheide 20 - 99098 Erfurt info-de@emtelle.com www.emtelle.de +49 (0) 361 654330 5 JAHRE EMTELLE GMBH IN DEUTSCHLAND sprechen. Dafür bot sich die im Norden verlaufende Ost-West-Route der MitteDeutschland-Schienenverbindung zwischen dem Ruhrgebiet oder Frankfurt/Main und Städten wie Halle, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Dresden geradezu an. Später kam noch eine zusätzliche Autobahn-Anschlussstelle hinzu. Heute werden am Terminal jährlich mehr als 20.000 Seefrachtcontainer von der Straße auf die Schiene und umgekehrt umgeschlagen. Im Jahr 2000 erlebte das GVZ seinen Tiefpunkt: Weil bis dahin nur ein Drittel der Fläche belegt war, meldete die GVZEntwicklungsgesellschaft Insolvenz an. Mit einem Vergleich in zweistelliger Millionenhöhe sicherte die Stadt Erfurt, dass das damals größte Gewerbegebiet Thüringens weiter vermarktet werden konnte. Sie übernahm im Jahr 2004 selbst die freien Flächen und die Betreuung des GVZ. Nach einer Bestandsaufnahme der damaligen Situation und Maßnahmen, um den Standort für Investoren attraktiver zu machen, wie den Verkauf zum Marktpreis oder der Fertigstellung noch nicht realisierter Erschließungsmaßnahmen, gelang dem GVZ der Neustart. Seit 2004 ist der Vermarktungsstand auf heute rund 99 Prozent gestiegen. Neben einer Vielzahl von Großhändlern und Logistikern, die sich seitdem für das GVZ entschieden haben, fanden auch produzierende Unternehmen im einzigen Güterverkehrszentrum des Freistaats beste Ansiedlungsbedingungen. Die heutige Messgeräteproduktion in den Räumlichkeiten der einstigen Dünnschichtfertigung von Solarmodulen belegt zudem die Anpassungsfähigkeit und Wandelbarkeit des Standortes. Projekte wie die Solaranlage auf einer durch Bodenunterschiede nicht für Gewerbeimmobilien geeigneten Fläche zeugen außerdem von den vielschichtigen Bemühungen der Stadt Erfurt um eine sinnvolle Auslastung des GVZ. Damit wurde zudem aus einer Not eine Tugend gemacht. Im Gegensatz zu anderen Gewerbegebieten mussten hier nämlich die sogenannten Ausgleichsflächen innerhalb und nicht außerhalb des Areals geschaffen werden. Aus der Nachbarschaft der Unternehmen im heute zweitgrößten Gewerbegebiet Thüringens ergeben sich viele mögliche Synergieeffekte. So profitieren die bereits ansässigen Firmen von den Neuansiedlungen, kleine und mittlere von den großen Unternehmen und umgekehrt. Unterstützt und gefördert werden diese Möglichkeiten vom Gewerbeverein Güterverkehrszentrum – Erfurt (GVZ-Erfurt) e. V. Er vertritt die Interessen der dort ansässigen Unternehmen und engagiert sich für die Weiterentwicklung des Standortes. So arbeitete der Verein am Projekt „zweite Ausfahrt“ mit, die nach Ablauf der Bindefrist für die Fördermittel durch die Stadt Erfurt geplant und realisiert wurde. Roland Brückner steht dem Verein vor. Er lobt im Gespräch mit dem WIRTSCHAFTSSPIEGEL die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, die in den letz-

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